Der Radsport erlebte einen echten Innovationsschub mit relevanten Verbesserungen. Denn klar war es besser am Lenker zu schalten als am Oberrohr und ein paar Gänge mehr zu haben, klar war es besser mit Klick-Pedalen zu stürzen als mit Riemchen und auch ein Helm, der den Leder-Sturzring ablöste, war unbestritten sinnvoll, auch wenn man bei den ersten Modellen aufgrund ihrer schlechten Belüftung am Berg einen wirklich unangenehmen Hitzestau bekommen konnte. Sonnenbrillen waren relativ bescheiden bis die Oakleys der schlechten Sicht eine Ende machten und zusammen mit Briko auch optisch bis heute unübertroffene Highlights setzen. Auch der Triathlonlenker – der heute nicht mehr aus dem Sport wegzudenken ist – war ein Sprung nach vorne, nicht nur wegen Greg Lemonds 8 Sekunden Herzschlag Finale in der Tour 1989 gegen den „Professeur“ Laurent Fignon.
Heute sieht das anders aus. Inzwischen entsteht ein Wettlauf um immer neue Innovationen, die man in 90% der Fälle nicht mehr wirklich braucht, die aber die Marketing- und Verkaufsmaschinerie am Laufen halten. Zum Glück ist das im Rennradbereich nicht so schlimm wie im Mountainbiking, wo man theoretisch jedes Jahr sein schon wieder veraltetes Rad gegen ein neues austauschen kann. Ja, Radfahrer würden sich gerne jeden Tag ein neues Rad kaufen, aber hauptsächlich deshalb, weil sie Räder schlicht und einfach lieben und nicht genug davon bekommen können.